Das Land der Gerüche war mir schon immer ein besonderes Anliegen. Nicht zuletzt, weil ich in meinem ersten Erwachsens-Gefühl (so zwischen 14-15 Jahren) Süskinds "Parfum" gleich dreimal hintereinander gelesen habe. Zugegeben bin ich keine Parfum-Kennerin wie so manch andere Dame in meinem Bekanntenkreis. Ja, Sandra du bist gemeint :-) Allerdings sind Gerüche für mich doch äußerst wichtig und nachdem mir meine Biologen-Freundin erklärt hat, dass man sich unbewusst einen Partner aussucht, dessen Pheromone, also Geruchshormone, sich möglichst von den eigenen unterscheiden, habe ich für mich die Legitimation gefunden. Ich bin also ein nasaler Typ :-)
Der Geruchssinn läuft zunächst eigentlich nebenher und unbewusst bei uns Menschen
ab. Für viele ist und bleibt somit das Auge Sinn Nummer eins. Hierzu habe ich eine sehr interessante Studie gefunden, die genau das bestätigt. Also, nichts mit: Alles läuft sowieso nur über die Nase!
Die Substanzen eines amerikanischen Parfums wurden an der Universität
Münster in
Flirtstudien getestet. Männer und Frauen reagierten durchaus
positiv (Verlegenheitslächeln inklusive) auf ihr Gegenüber, wenn ihnen der jeweilige chemische
Signalstoff des anderen Geschlechts auf die Wange aufgetragen wurde. Einige Partner wendeten sich allerdings auch
eindeutig ab. Fazit: Nach wie vor ist der visuelle Reiz bei der Partnerwahl
bedeutender als die intime Geruchskommunikation. Trotzdem konnte ich selbst schon die Erfahrung eines unangenehmen Geruchserwachen machen. Ein Mann, der nicht gut riecht, kann noch so schön aussehen wie er mag, gefallen tut er mir jedoch nur aus einer Distanz von mindestens 10 Meter. Eine intime Beziehung fällt daher eher schwer. Eventuell mit Gasmaske, aber das würde ja wieder die optische Schönheit verdecken.
Meine Gaderobe habe ich heute passend zum Thema des Tages an meinen Duft angepasst. "Deep Red" von Hugo. Eine Mischung aus puristischer Eleganz und verspielter Mädchen-Note. Der lilane Rollkragenpullover ist von Dorothy Perkins, mein assymetrischer Rock ein uraltes Exemplar von H&M, die 3/4 Leggins mit den Spitzenapplikationen habe ich in London bei Zara gefunden. Meine Schuhe sind wie bereits auf VF beschrieben ein kleiner Schatz, den ich in einem Schuh-Second-Hand Laden direkt am Prenzlauer Berg ausgegraben habe. Also, ein absolutes Berliner Klischee-Stück. Broschen sind übrigens mein persönliches Lieblings-Accessoire des Tages. Werten fast jeden Dress auf und sind im Vergleich zu Gürtel & Co sehr günstig.
Ich versuche heute mit einer offenen Nase durch die Welt zu ziehen. Schade, dass meine Diplomarbeit keine bezaubernden Duftessenzen versprüht.
Es schrieb die schnuppernde
Vee***
ja, was gerüche alles vermögen... so manche schicken mich auch auf zeitreisen: joop versetzt mich in die achziger jahre, jil sander's sun in einen sonnigen urlaub in die provence anfang der 90ies, mein derzeitiges von bulgari zu einem wünderschönen wochenende am gardasee. und dann gibt's da noch andere smells, wie der von eukalyptus und pinien, der mich in meine frühe kindheit versetzt - zum haus meiner großeltern. also, allein der gedanke an düfte macht mich nostalgisch!
kira***
Kommentiert von: kira | 06. November 06 um 10:50 Uhr
Nostalgie-Gefühle sind doch toll, Kira. Ich erinnere mich supergerne an die Düfte meiner Kindheit, bei denen es sich in meinem Falle leider nicht um den wohlwollenden Geruch von Pinien handelt. Ohne Schmarn, mein Kindheitsgeruch ist zum einen der Geruch unseres Bettkasten, in dem die tollsten und größten unserer Kuscheltiere drin waren.Hey Schwesterherz wenn du am Emil riechst, weißt du von was ich hier gerade schreibe.
Zum anderen ist mein persönlicher Kindheitsduft der Kuhmist vom Bauern Löw nebenan:-) Klingt wohl absolut unglaubwürdig, aber ich mag den Geruch eines Bauernhofs bis heute.
Die kleinen Geruchsgeheimnisse der Vee Frankly haben eben absoluten Landluftcharakter.
Vee***
Kommentiert von: Vee Frankly | 06. November 06 um 11:42 Uhr
es heißt lilafarben. nich lilane, lilaner oder sonstwie lila(n)
Kommentiert von: magaly | 07. November 06 um 09:12 Uhr
Hey lila Magaly,
danke für den lila Verbesserungsvorschlag. Du hast sicher recht, was die lilafarbenen Milka-Kühe betrifft. Allerdings ist lila wohl zweifellos ein Wort der Umgangssprache, und die bringt es eben doch manches mal besser auf den Punkt. Natürlich nicht die Umgangssprache selbst, sondern der Inhalt unter Benutzung jener Umgangssprache. Und da ich mit VF weder journalische Hochglanzleistungen volbringen möchte, finde ich lila in diesem Rahmen völlig okay:-)
Vee
Kommentiert von: Vee Frankly | 07. November 06 um 09:51 Uhr
äh, abä 'volbringen' schaibt ma toch annästä!
Kommentiert von: keeraa | 07. November 06 um 14:24 Uhr