Wir hatten zwar bereits über den virtuellen Beautycheck berichtet, dennoch möchte ich ganz gerne auf ein sehr schockierendes Ergebnis der Untersuchungsreihe eingehen. Es geht hierbei um das Experiment, bei dem die Merkmale festgehalten wurden, an welchen Kriterien sich attraktive von unattraktiven
Gesichtern unterscheiden. Den Versuchspersonen wurden
die Bilder des weiblichen "Sexy- und "Unsexy-Gesichts" sowie des männlichen
"Sexy- und "Unsexy-Gesichts" vorgelegt. Sie sollten dabei die Unterschiede der beiden Gesichter aufzeigen.
Und was meint ihr? Was macht ein besonders attraktives Frauengesicht aus?
Hier habt ihr die Ergebnisse schwarz auf weiß:
- Braunere Haut
- Schmaleres Gesicht
- Weniger Fettansatz
- Vollere, gepflegtere Lippen
- Weiterer Augenabstand
- Dunklere, schmalere Augenbrauen
- Mehr, längere und dunklere Wimpern
- Höhere Wangenknochen
- Schmalere Nase
- Keine Augenringe
- Dünnere Augenlider
Überraschen konnten mich diese Ergebnisse eher weniger, allerdings bin ich von der Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse ziemlich schockiert.
" In unserer Untersuchung stellte sich heraus, dass die als am attraktivsten beurteilten Gesichter keine echten Gesichter waren, sondern von uns am Computer erzeugte. Diese virtuellen Gesichter zeichnen sich durch Merkmale aus, die für uns normale Menschen völlig unerreichbar sind. Indem uns aber die Medien solche perfekten Gesichter täglich vor Augen führen – man denke nur an die bis ins letzte Detail computertechnisch nachbearbeiteten Gesichter für Kosmetikwerbung, besteht die Gefahr, dass wir selbst zu Opfern unseres eigenen, völlig unrealistischen Schönheitsideals werden."
Das finde ich mal extrem beunruhigend. Künstlich hergestellte Gesichter haben wir als "die schönsten" auserkoren.
Auf der Site könnt ihr euch aktuell an dem Body-Generator-Experiment beteiligen und per Knopfdruck eure Traumfigur gestalten. Ich bin gespannt, was die Ergebnisse des Experiments hervorbringen. Wollen wir eine menschliche Barbie-Puppe, deren Relationen überhaupt nicht auf die realen Körpermaße übertragbar sind, oder begnügen wir uns mit der "Durchschnitts"-Figur? Bricht man diese Frage auf die Marketing-Ebene herunter könnte ich euch auch die Frage stellen: Dove-Kampagne oder doch lieber Dior&Co? Eure Meinung ist gefragt.
Vee Frankly****
...der hammer!!
warum machen die dann mit bei dem ganzen spiel und zeigen keine echten gesichter, sonder computergenerierte?
Kommentiert von: glücksfee | 27. Oktober 06 um 16:04 Uhr
...ganz heftig auch dieses ergebnis:
"Die Ergebnisse sind erschreckend eindeutig. Es gibt ein ausgeprägtes Attraktivitätsstereotyp: Je attraktiver die präsentierten Gesichter waren, desto erfolgreicher, zufriedener, sympathischer, intelligenter, geselliger, zugänglicher, aufregender, kreativer und fleißiger wurden die Personen eingeschätzt. Für unattraktive Gesichter gilt das Gegenteil: Je unattraktiver, desto eher wurden negative Eigenschaften unterstellt."
wirklich traurig, wenn man sich gegen diese vorurteile behaupten muss - und noch gar nicht mal weiß, warum die welt so auf einen reagiert und denkt, die leute sind einfach immer komisch zu einem. klar fühlt man sich ein leben lang ungerecht behandelt, was sich - logischerweise - negativ auf die psyche auswirkt. hochinteressantes thema.
kira***
Kommentiert von: kira | 27. Oktober 06 um 16:20 Uhr
Ja, da kann ich deinem Fazit nur zustimmen, Kira. Ist doch eigentich ein absoluter Selbstläufer. Überall berufen wir uns auf die "Eigentlich zählen nur die inneren Werte" Artikel und Aussagen und stützten uns auf die Ergebnisse von Studien, die belegen, dass Schönheit eben nur zweitrangig ist.
Und dann so was. Was ist denn jetzt defakto wahr? Sind wir doch alle den klassischen Schönheitsdiktaten der Werbewelt verfallen und sehnen uns nach dem perfekten Gesicht und den 90-60-90 Maßen oder ist das alles nur ein Witz?
Finden wir schöne Menschen auch gleich sympathisch? Bzw. Menschen, die wir als häßlich empfinden, als unzufrieden und zuweilen erfolglos? Sehr schwere Frage, finde ich....hmmmm....
Vee Frankly
Kommentiert von: Vee Frankly | 27. Oktober 06 um 16:33 Uhr
mich würden schönheitsmerkmale anderer länder interessieren - in asien z.b. haben sich frauen in den letzten jahren reihenweise lidfalten operieren lassen (das geht mit dem gesellschaftlichen druck echt zu weit, finde ich). oder man denke an die venus von willendorf (http://de.wikipedia.org/wiki/Venus_von_Willendorf ) - wenn dies heute noch das schönheitsideal wäre, ich täte mir ja sooo leicht, dieses zu erreichen ;) in relation zum bestehen des homo sapiens gesehen ist das noch gar nicht so lange her - und müsste doch in den köpfen der menschen irgendwo noch tief verankert sein.
Kommentiert von: kira | 27. Oktober 06 um 17:07 Uhr
noch zur venus v. willendorf: es scheint so, als sei gerade das in sachen figur angesagt, was zur zeit am schwesten zu erreichen ist.
früher war es luxus, viel zu essen zu haben (und indoors zu chillen, um ja nicht braun zu werden wie die feldarbeiter). heute gilt viel essen (und damit verbundene fettpölsterchen) schon als sünde - wo wir genetisch bedingt auf viele dickmachende essbarkeiten gepolt sind.
dafür müssen wir uns heute, als resultat unserer fortschrittlichen gesellschaft, weniger bewegen (indoor arbeiten), um unseren lebensunterhalt zu verdienen. wer das nicht muss, kann seinen sportlichen aktivitäten nachgehen und sonnenbaden. tja, da haben wir eine verbindung zwischen wohlstand und schönheitsideal: wir möchten alle reich und schön sein.
ein schönes gesicht jedoch ist angeboren, wie auch (zum großen teil) der character eines menschen, und hat mit figur wenig zu tun. man denke an den netten spruch: "ich bin fett, du bist häßlich. ich kann abnehmen." böse, böse... jaaa, ich höre ja schon auf.
Kommentiert von: kira | 27. Oktober 06 um 17:23 Uhr
Die Schönheitsideale haben sich im Laufe der Zeit nur wenig gewandelt. Das "schöne" Verhältnis von Taille zu Hüfte lag auch in der Steinzeit oder zu Rubens Zeiten für Frauen bei ca. 0.7, wenn auch die Damen damals etwas üppiger sein "durften".
Ebenso sind Schönheitsmerkmale kulturübergreifend. Tatsächlich bestätigen alle Studien zu diesem Thema, dass ein schönes Männergesicht aus Europa als auch als schön in Afrika oder Asien gilt. Schönheit ist also objektiv, universell und absolut ungerecht.
Kommentiert von: Torrriate | 03. Januar 08 um 15:34 Uhr
Firmen wollen ihre Produkte vermarkten und diese stehen für "Schönheit" etc. z.b.
In der heutigen Gesellschaft spielt das Aussehen eine immer größer werdende Rolle !
Vor allem junge Frauen eifern einem Schönheitsideal hinterher welches so eigentlich gar nicht existiert. Alles nur Fassade und Photoshop.
Der Trend geht in eine Richtung die nicht gesund sein kann. Damals war es eine "Auszeichnung" wenn man mehr auf den Rippen hatte, heute muss man sich schämen.
Traurige Philosophie des 20ten Jahrhunderts ( Profit )
Kommentiert von: Pauschalreisen | 18. Januar 10 um 12:00 Uhr