Fernsehen kann doch bilden, oder zumindest Schreibstoff für mein Blog liefern :-)
Nachdem ich gestern so fertig wie nie vom Spinningrad runterfallen durfte, habe ich es taumelnd nur noch von der Dusche in mein Bett geschafft - mit nur einem einzigen Ziel. Nichtstun und sich dabei von bewegten Bildern berieseln lassen. Gesagt getan, dabei durfte ich zum ersten Mal von einer ganz neuen Bewegung - der so genannten Free-Hugs Generation - erfahren. Dazu folgende Geschichte: Am 19. Mai 2001 passierte etwas ziemlich Schreckliches im Leben von
Jason Hunter. Jasons Mutter starb an diesem Tag, weshalb Jason diesen Moment zum Anlass nahm über die wesentlichen Dinge nachzudenken.
Mit Blick in die Welt fragte sich Jason, warum ziehen eigentlich so viele Menschen tagtäglich aneinander vorbei ohne ein Zeichen der Wärme, oder Zuneigung zu teilen? Wieso nicht einfach mal die Frau mit Hund oder den Herrn mit dem viel zu grauen Schnauzer ganz fest drücken und einen schönen Tag wünschen? Das alles mag ziemlich schräg klingen, aber Herr Hunter hat nach über sechs Jahren tatsächlich viele Menschen ein Stück Glück geschenkt. Alle Anhänger der Free-Hugs Bewegung verteilen, wie sollte es anders sein, tagtäglich Free Hugs und machen dabei andere Menschen glücklich. Das Ganze hat schon fast einen sektenähnlichen Charakter, aber ich bin ganz ehrlich, ich werde tatsächlich lieber gedrückt, als Sonntags in die Messe zu rennen und mir die "Zuneigung" in Form von verschlüsselten Botschaften zu holen.
So dachte ich mir heute morgen, was würde das junge Pärrchen neben mir wohl sagen, wenn ich mich einfach forsch neben sie platziere und frage: "Hey, habt ihr Lust auf einen Drücker von mir?"
Allein die Vorstellung hat mich für diesen Moment doch von meinen derzeitigen Alltagsproblemchen befreit. Es tut wirklich mal gut, über ganz andere, ja fast schon Banalitäten, nachzudenken. Ich würde es tatsächlich toll finden, einfach mal gedrückt zu werden, natürlich nur unter der Prämisse, dass mich der drückende Mensch vorab fragt, ob mir denn auch zum Drücken zu Mute ist. So schön eine Umarmung auch sein kann, es gibt wohl kaum etwas Schlimmeres als an einem "Ich möchte nicht gedrückt werden"-Tag die Körperwärme eines wildfremden Menschen zu spüren. In diesem Sinne drücke ich mich heute einfach selbst, auch wenn das nicht gerade das Optimum ist.
Meine coole Satin-Korea-Jacke ist übrigens aus dem Klamottenmarkt aus Berlin Mitte, die weiße Röhrenjeans ein Produkt aus dem Laden mit den zwei großen roten Buchstaben, die Schuhe sind schon uralt, habe mir das Schuh-Styling gestern von Madame Roche abgeschaut. Ja, schon wieder das Fernsehen als Ideenlieferant. Socken mit offenen Pumps sind meiner Meinung nach endlich mal die Lösung luftige Schuhe wintersaisontauglich zu machen. Also, ein absolutes Plus, für alle die die Tragzeit
ihrer Sommerschuhe verlängern möchten. Wünsche euch ein schönes Wochenende, mit Pumps und Socken und vor allen Dingen ganz vielen herzlichen Umarmungen von Menschen, von denen man gerne gedrückt werden möchte.
Vee Frankly***
P.S. Musste gerade feststellen, dass man vor lauter weiß meine Hose gar nicht erkennen kann. Zur Beruhigung, meine Beine sind gestern nicht Opfer der einstündigen Spinning-Tortur geworden:-) Sie existieren tatsächlich noch.
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